PASSO DI LEI TRAVERSE
Rundwanderung (5 Tage) über den Passo di Lei
Highlights:
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Einmaliges Panorama
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Übernachtung im Bivacco Chiara e Walter
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Wanderung abseits der Massen
5 Tage
50,6 km
2.934 m
1.800 m
PASSO DI LEI TRAVERSE
Diese Wanderung war definitiv bisher mein persönliches Highlight im Valchiavenna und verspricht jeden Tag Wow-Erlebnisse. Wir haben die Etappe in 5 Tage aufgeteilt - je nach Kondition geht es aber auch in weniger oder mehr Tagen.
BESTE JAHRESZEIT:
Juni - September
MEINE TIPPS:
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Die Unterkünfte sollte man auf jeden Fall vorab telefonisch reservieren. Von den Hüttenwirten bekommt ihr auch eine zuverlässige Auskunft über die Schneelage. Uns hat man im Mitte Juni noch empfohlen, Schneeschuhe oder Steigeisen mitzunehmen.
- Rifugio Baita del Capriolo: Übernachtung im Mehrbettzimmer mit HP ca. 50 € p.P, Dusche vorhanden
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Rifugio Bertacchi: Übernachtung im Schlafsaal mit HP ca. 50 € p.P., Dusche vorhanden
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Je nach dem, wie man seine Tagesetappen schneidet, kann ein Zelt zur Übernachtung notwendig sein. Wir haben es gleich am ersten Tag gebraucht, s.u.
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Da die Wanderung in die Schweiz führt, sollte man seinen Personalausweis dabei haben.
BESCHREIBUNG:
Tag 1: Borgonuovo bis Alpe Ponciagna
Zeit: 4 h; Strecke: 5,4 km; Aufstieg: 1.489 m
Gleich die erste Etappe hat es in sich - mit knapp 1.500 Höhenmetern. Wir sind mit Zelt, Schlafsäcken und Proviant für 5 Tage ausgerüstet. Das Zelt nehmen wir mit, damit wir nicht an einem Tag bis zum Bivacco Chiara e Walter laufen müssen. Nochmal 850 Höhenmeter mehr wollen wir uns nicht zumuten.
Die Wanderung startet in Burgonuovo und führt entlang der Cascate di Acquafraggia nach oben. Der erste Teil ist identisch mit der entsprechenden Tagestour. Im Rifugio Savogno kann man nach 1,5 Std. bereits die erste Rast einlegen. Von dort an geht es weiter die Talschneise bergauf - teilweise ist der Pfad richtig steil. Nach ca. 4 Std. erreichen wir die Alpe Ponciagna, wo wir unser Zelt aufschlagen. Dort gibt es einige ebene, windgeschützte Flächen und sogar fließend Wasser vom Brunnen - ein Traum!
Tag 2: Alpe Ponciagna bis Passo di Lei
Zeit: 4,5 h; Strecke: 3,4 km; Aufstieg: 845 m
Nach einem gemütlichen Frühstück am zweiten Tag geht es weiter bergauf. Schon bald erreichen wir den Lago di Acquafraggia, wo die Wasserfälle ihren Ursprung haben. Ein sehr idyllischer Platz für eine erste, frühe Pause. Dort hätte sich auch ein guter Übernachtungsplatz mit dem Zelt gefunden. Weiter geht es den Pass hinauf. Das letzte Stück wird ziemlich steil. Wir sind Mitte Juni unterwegs und ab 2.300 m ist die Schneedecke noch immer geschlossen. Gut, dass wir Schneeschuhe dabei haben; alternativ funktionieren zu der Jahreszeit auch Steigeisen. Endlich erreichen wir das Bivacco Chiara e Walter und alle Anspannung fällt von uns ab. Das Biwak ist mit 9 Betten, einer Kochmöglichkeit innen sowie Notverpflegung ausgestattet. Am Gletscherbach hat man fließend Wasser. Die Aussicht von dort oben ist einfach phänomenal - ein Ort, an dem man es auch mehrere Tage aushält.
Tag 3: Passo di Lei bis Rifugio Baita del Capriolo
Zeit: 4 h; Strecke: 15,7 km; Abstieg: 600 m
Für uns geht es schon am nächsten Morgen weiter - diesmal fast nur bergab. Glücklicherweise ist diese Seite des Passo di Lei nicht ganz so steil; dennoch brauchen wir für das erste Stück unsere Schneeschuhe. Nach ca. 2,5 Std. erreichen wir die Alpe Pian del Nido (fast auf Höhe des Lago di Lei). Der größte Abstieg ist geschafft und wir haben uns eine Pause verdient. Anschließend geht es noch ca. 10 km entlang des Ufers vom Lago di Lei. Der Weg zieht sich ganz schön. Nach weiteren 1,5 Std. erreichen wir das Rifugio Baita del Capriolo, direkt an der Schweizer Grenze. Dort erwartet uns eine Dusche, ein italienisches 3-Gänge Menü und ein weiches Bett - was will man mehr?
Tag 4: Rifugio Baita del Capriolo bis Rifugio Bertacchi
Zeit: 6 h; Strecke: 17,4 km; Abstieg: 600 m; Aufstieg: 800 m
Nach einer erholsamen Nacht steigen wir vom Lago di Lei nach Innerferrera (CH) ab. Teilweise ist der Weg durch den Wald sehr steil. Nach ca. 1,5 Std. erreichen wir den kleinen Ort und kehren zur Frühstückspause ein. Anschließend geht es wieder bergauf ins Val Niemet. Der gleichnamige Pass führt bis auf 2.295 m Höhe. Oben sind auch noch einige Schneefelder und wir nutzen unsere Schneeschuhe erneut. Vom Passo Niemet ist es dann nur noch eine halbe Stunde Abstieg, bis wir das Rifugio Bertacchi erreichen. Der Hüttenhund begrüßt uns schon von weitem und drinnen wartet eine eingeheizte Stube und hausgemachter Kuchen.
Tag 5: Rifugio Bertacchi bis Madesimo
Zeit: 2,5 h; Strecke: 8,7 km; Abstieg: 600 m
Der letzte Tag unserer Rundwanderung ist eine relativ kurze Etappe. Wir steigen vom Rifugio aus nach Madesimo ab. Es gibt zwei Varianten, die ausgeschildert sind: ein sehr steiler direkter Abstieg in ca. 1,10 Std. oder der etwas längere Pfad über Stuetta mit ca. 2,5 Std. Wir entscheiden uns für letzteren, da die Knie schon etwas schmerzen. Von Madesimo aus nehmen wir den Bus zurück nach Chiavenna.
ALTERNATIVE:
Die Etappe 4 kann man ebenso über den Passo Stella (2.380 m) komplett auf er italienischen Seite gehen. Allerdings raten uns die Hüttenwirte davon ab, da der Pass extrem steil und bei Schnee (für normale Wanderer) nicht machbar sei.